Wenn ich ein Projekt starten möchte stellen sich mir folgende Fragen: welche Art von Projekt, welche Plattform und wo sind meine Erfolgschancen die größten? Daher habe ich im folgenden aus den Daten von Inkubato, Pling, Startnext, VisionBakery und MySherpas erhoben, wie viele Projekte auf den verschiedenen Plattformen erfolgreich finanziert wurden. An der Grafik ist deutlich zu sehen, welchen Anteil Startnext im deutschen Crowdfunding ausmacht. Es wurden allein auf dieser Plattform (Stand 20.09.2012) insgesamt 384 Projekte finanziert.
In Deutschland wird am meisten Geld in Filme und Musik investiert. Die beiden Bereiche haben einen Anteil von knapp 55% an allen erfolgreichen Projekten. Kulturelle Veranstaltungen sind insgesamt 85 realisiert worden und belegen damit den dritten Platz.
Ich habe bei der Auswertung bewusst darauf geachtet, dass nur Plattformen einbezogen wurden, die ein breites Spektrum an Bereichen anbieten und den Investor somit die Wahl lassen welches Projekt aus welcher Branche für ihn interessant ist. Dennoch darf Sellaband, mit 96 finanzierten Musikprojekten, nicht komplett außer Acht gelassen werden. Wenn diese mit einbezogen werden übernimmt die Musikbranche Platz 1 in den erfolgreichen deutschen Crowdfunding Charts.
Dass viele Vereine in den deutschen Ligen Geldprobleme haben weiß man. Da kann es schon einmal passieren, dass man hinter einer Tribüne nur einen Trampelpfad findet. Der SV Babelsberg hat es geschafft mit Hilfe von www.klubkasse.de dieses Problem zu beseitigen. Mit 2000, von den Fans gespendeten, Euro konnten sie es sich leisten den Weg zu pflastern. Das Prinzip ist ganz einfach: der Fan kauft bei einem von über 1000 Anbietern (u.a. Amazon, Condor, Lidl) ein oder bucht reisen, mietet Autos und so weiter. Er geht jedoch bei der Buchung einen kleinen Umweg über Klubkasse und bezahlt den normalen Betrag. Die Plattform erhält eine Provision, von der in der Regel zwei Prozent des Nettowarenwertes an den Verein gehen. Es sind jedoch nicht nur einfach Spenden, sondern die User stimmen darüber ab, wofür das Geld benutzt wird. Im Fall Babelsberg für den neuen Weg oder Lokomotive Leipzig für neue Fußballnetze.
Crowdfunding wurde allerdings auch schon vorher von Vereinen genutzt um sich in bestimmten Punkten finanzieren zu lassen. Der Kultverein FC St. Pauli nutze die Schwarmfinanzierung in einer besonderen Art um den Stadionausbau zum Teil finanzieren zu lassen. Die Fans konnten Anleihen im Wert von 100, 500 und 1910 Euro erstehen. Insgesamt wurden 8 Millionen Euro auf den Markt geworfen und innerhalb von kürzester Zeit gezeichnet. Außerdem sammelte der Verein Geld mit dem Verkauf der „Retter-Shirts“ im Jahr 2003 Geld für um die Lizenz der Liga bezahlen zu können.
Cannes 2012 – 22 Wettbewerbe – 22 Mal nur männliche Regisseure. Feministische Organisationen und Filmemacherinnen schrieben einen offenen Brief und protestierten in Form einer Petition. Isabelle Šuba, eine Nachwuchsregisseurin, versucht auf einem anderen Wege auf die Ungleichheit und Männerdomäne in der Filmwelt aufmerksam zu machen. Sie wurde mit einem ihrer Filme immerhin für den Kurzfilmwettbewerb eingeladen und nutzt diese Reise nach Cannes um einen neuen Film über die „fiktive“ Šuba direkt vor Ort zu drehen, die in der Glamourwelt zurecht kommen muss. Dabei ist es schwer zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden, da die Story der Wahrheit sehr nahe kommt:
Die Nachwuchsregisseurin Šuba, gespielt von Anne Haug, reist, nach der Trennung von ihrer Freundin, mit Produzenten David nach Cannes. Ihr Ziel ist es neue Deals an Land zu ziehen, doch schnell stellt sich heraus, dass sie Probleme mit der Glitzerwelt dem Machogehabe der Männer usw. ihre Probleme hat. Die Situation spitzt sich zu und „Beide empfinden sich gegenseitig zunehmend als völlig geisteskrank und die Situation droht zu eskalieren.“
Der Film ist schon komplett abgedreht und wartet jetzt darauf bearbeitet zu werden. 6000 Euro werden benötigt und das Filmmaterial auf die Leinwand zu bringen. Bei Überfinanzierung wird das Geld dafür genutzt Musiker, Techniker und alle die bisher ohne Entlohnung bei dem Film mitgeholfen haben zu bezahlen.
Beim Crowdinvesting können StartUps nur bis 100.000€ finanziert werden, da jeder Betrag darüber Prospektpflichtig wäre. Was macht man wenn man diese gerne hätte aber nicht erreicht? Warum sollte man sich nicht über zwei verschiedene Plattformen finanzieren lassen? Zumal das auch noch gut in das Crowdfunding Konzept passt. Vielleicht findet die Internetgemeinde einer anderen Plattform, dass die Idee doch so viel Wert ist.
Ludufactor macht genau das und ist damit Vorreiter.Das Unternehmen personalisiert Spiele wie Mensch Ärger dich nicht, Carcassonne und weitere mit dem Fotos seiner Kunden. Ihre erste Kampagne auf Innovestment brachte 47.500€ über 22 Investoren ein. Jetzt haben sie eine zweite Kampagne auf Companisto eingestellt, die heute (31.8.2012) um 14Uhr startet, um die restlichen 50.000€ einzunehmen.
Bei Companisto können die Mikro-Investoren mit einem Beitrag von 5€ schon einsteigen und es beteiligen sich im Durchschnitt 400 Personen an einem Projekt. Dadurch ist die Mundpropaganda ziemlich hoch und das Jungunternehmen erzielt damit zusätzlich einen Marketingeffekt.
Wie ihr eure Spiele mit euren Fotos versehen könnt seht ihr im folgenden Tutorial:
Für jedes amtliche Dokument muss eine biometrisches Passbild erstellt werden. Jedesmal der Gang und viel Geld beim Fotografen für ein Bild, auf dem man nicht man selbst sein darf. Kein Lachen, dass Gesicht muss in eine Schablone passen und dafür wird auch noch viel Geld verlangt.
Sven Mätzschker hat darauf keine Lust mehr. Mit seinem StartUp, bei der Crowdinvesting Plattform Companisto, von E-Portrait bietet er die Möglichkeit biometrische Bilder zu Hause zu erstellen. Was man dafür benötigt? Lediglich eine Webcam, Internet und 6,50€ (für 12 Abzüge). Die Bilder werden Versandkostenfrei innerhalb von 3 – 4 Werktagen zu einem nach Hause geschickt.
Selbstverständlich müssen die Vorgaben eingehalten werden, daher gibt es auf der Homepage eine Schablone, die folgendermaßen aussieht:
Auf Companisto können sich Mikro-Investoren ab 5€ an dem Unternehmen beteiligen und erhalten neben einer Gewinnbeteiligung auch eine sogenannte Exit-Beteiligung beim Verkauf des Unternehmens. Interessant ist es, neben den Privatkunden, auch für die Krankenkassen, Hochschulen und Unternehmen, die eine Lösung für das Einbinden der Fotos ihrer Kunden oder Mitarbeiter auf den Karten benötigen. Bis jetzt haben schon 5 Kassen Verträge mit E-Portrait abgeschlossen.
Honestly ist ein Karlsruher Unternehmen in der StartUp Phase, welches innerhalb von 172 Minuten auf Seedmatch mit 200% (100.000€) überfinanziert wurde.
Hier seht ihr das Werbevideo für die Kampagne und darauf folgend das Interview mit Gründermitglied Mateo Freudenthal:
1. Stell dich und dein Team bitte kurz vor.
Mein Name ist Mateo Freudenthal ich habe hier in Karlsruhe Wirtschaftsingenieurwesen studiert, 2010 abgesschlossen, und mich fasziniert die Welt der mobilen Endgeräte und ihr Nutzen für den Alltag. Die Möglichkeiten, die wir haben sind unerschöpflich, daher widme ich mich seit Ende meines Studiums der StartUp Szene. Ich habe zusamen mit Pascal Klein reeple.net gegründet, habe bei Venture Capitalist Engage gearbeitet und war einige Monate bei Gigalocal in Hamburg. Seit Oktober habe ich mir als Ziel gesetzt Honestly als de facto Lösung für nicht öffentliches Feedback zu etablieren und das mache ich gemeinsam mit meinen Mitgründern Sven Bläse, Sebastian Wenzel und Pascal Klein, wie auch meinem hochmotivierten und begabten Team von mittlerweile über 10 Leuten.
2. Wie seid ihr auf die Idee von mobilen Kundenfeedback gekommen?
Pascal und ich haben reeple.net gegründet, welches about rating people ist und unser erstes Wertungsnetzwerk war. Die Traction, die wir dort erzeugt haben, hat uns dazu gebracht, dass wir unser Geschäftsmodell umdenken müssen, letztenendes ist ein vollkommen neues Produkt daraus entstanden. Sebastian und Sven haben an einem Prototypen für die Kommunikation zwischen Kunden und Geschäftsführern gearbeitet. Wir kannten uns durch vorherige Zusammenarbeit schon und haben aufgrund von komplementärer Kompetenzen, sowie hoher gegenseitiger Sympathie beschlossen gemeinsame Sache zu machen.
3. Wie funktioniert das Feedback?
Man holt sein Handy raus, öffnet die Honestly App, alle Läden in der Umgebung werden angezeigt, klickt auf das Geschäft in dem man sich gerade befindet und kann direkt mit diesem kommunizieren. Eine Registration ist nicht notwendig, es läuft vollkommen anonym und die Informationen werden auch nirgends veröffentlicht.
4. Wer sind eure Kunden und wie wählt ihr sie aus?
Unsere Kunden haben meist eine sehr hohe Laufkundschaft und sind an einem Kundenfeedback interessiert. Von der Hotellerie bis zur Schule kann es eigentlich jedes Unternehmen sein. Es ist eher so, dass die Kunden auf uns zukommen, um mit uns zusammenzuarbeiten.
5. Die App wird kostenlos angeboten. Wie verdient ihr daran?
Vom Endnutzer verlangen wir niemals Geld. Unsere Appuser sind die, die Informationen austauschen und Benefits, wie zum Beispiel Coupons, von unseren teilnehmenden Geschäften erhalten. Wir verdienen Geld durch Premium Accounts von Unternehmen, die dadurch intensivere Auswertungen einsehen können.
6. Können Appuser die Bewertungen anderer einsehen?
Nein. Wir haben uns überlegt, in welchen Situationen Menschen am ehrlichsten sind. Das ist in einem Gespräch unter vier Augen und im besten Fall wenn man auch noch anonym ist, zum Beispiel bei der Beichte. Das haben wir auf die Smartphonewelt übertragen.
7. Ich besitze kein Smartphone. Ist es trotzdem möglich euren Dienst in Anspruch zu nehmen?
Ja. Allerdings geht das nur bei unseren Enterprise Account. Wir bieten zusätzlich Feedback per SMS an, in der Nordsee kannst du an eine SMS Rufnummer die Rückmeldung senden. Das wird gleich, wie alle anderen auch, ausgewertet und man bleibt wie immer anonym. Deine Nummer wird niemals dem Unternehmen angezeigt.
8. Müssen dann die normalen SMS Preise gezahlt werden?
Leider ja, da wir keine andere technische Möglichkeit gefunden haben.
9. Auf der Info Seite des KITs steht, dass ihr euch über Crowdfunding finanziert habt. Lässt man sich durch viele Investoren ein StartUp finanzieren, wird es eigentlich Crowdinvesting genannt. Habt ihr das mit Absicht, aufgrund des bekannteren Begriffs “Crowdfunding”, gemacht?
Darüber war ich mir nie im Klaren. Für mich war Crowdfunding immer gleichgesetzt mit Crowdinvesting. Natürlich verstehe ich, dass es Crowdfunding ohne ein monetäres Interesse gibt, wie zur Förderung sozialer Projekte. In unserem Fall war es so, dass wir Geschäftsanteile in Form einer stillen Beteiligung an unsere Crowdinvestoren gegeben haben aber diese partizipieren gleichzeitig an unserem Erfolg und helfen uns mit ihren Ideen, Kontakten und Netzwerken.
10. Wie kamt ihr darauf euch so finanzieren zu lassen?
Wir hatten ganz viele verschieden Möglichkeiten uns finanzieren zu lassen. Wir haben mit diversen Leuten geredet, die Mehrwerte gesehen und waren dann fasziniert von der Idee. Traditionell sind Business Angels, Inkubatoren, Venture Capitalists diejenigen, die StartUps normalerweise finanzieren. Der Crowdfunding Weg ist so eine Art Demokratisierung einer solchen Finanzierung, weil auch Kleinanleger die Möglichkeit haben an einem schnell wachsendem Unternehmen teilzuhaben. Wir sind out of the Box, daher haben wir gedacht, dass das unser Vision, der Etablierung von Honestly als de facto Lösung für Feedback, am meisten helfen wird.
11. In 58 Minuten habt ihr eure Wunschsumme erreicht. Was war euer Erfolgsrezept?
Wir haben viel Werbung über eigene Channels, Social Media und die Presse gemacht. Dazu kommt noch Seedmatch selbst, welches eine sehr gute Plattform ist um sich Start Ups über die Crowd finanzieren zu lassen.
12. Was habt ihr während der Laufzeit getan?
Wir haben alle zu tun. Ich war bei einem Kunden, die anderen am programmieren. Wir haben es natürlich nebenbei mitverfolgt aber über den Verlauf waren wir sehr überrascht. Die Crowdfinanzierung war für 60 Tage angesetzt, dass sie nach 172 Minuten die Schwelle von 100.000€ erreicht hat war eine erfreuliche Überraschung. Wir haben nicht damit gerechnet und nichts aktiv während dieser Zeit gemacht.
13. Habt ihr vor weitere Projekte von der Masse finanzieren zu lassen?
Wir möchten dieses Projekt über die nächsten Jahre fortführen und hochziehen. Eine Folgefinanzierung über Crowdfunding kann ich mir gut vorstellen, vor allem wenn die Regierung die strengen Bedingungen der Prospektpflicht bei Crowdfunding für StartUps etwas lockern würde. Jens-Uwe Sauer Begründer von Seedmatch hat in diesem Zusammenhang auch schon einen offenen Brief ausgesprochen. Es ist derzeit ein großes Hemmnis größere Finanzierungssummen aufzunehmen, was auch gegen Crowdfunding spricht.
14. In Amerika gibt es den JOBS-Act, der die Schwelle nach oben reguliert hat. Bist du der Meinung das ist hier auch notwendig um das Ganze zu fördern?
Das Limit für eine Prospektpflicht ist in Amerika höher angesetzt aber es ist dennoch so, dass man über ein Mindesteinkommen verfügen muss um überhaupt über die Crowd investieren zu dürfen. Ich finde, dass Deutschland daher gar nicht so weit hinten liegt allerdings sollte es, zusammen mit Plattformen wie Seedmatch, neue Regelungen geben um die Innovation in Deutschland zu fördern.
15. Was ist euer Ziel für das nächste Jahr?
Wir möchten uns als de facto Lösung für nicht öffentliches Feedback etablieren und durch eine schnellere und effizientere Kommunikation die Servicewelt verbessern.
Matthew VanDyke. Ein 33-jähriger Amerikaner, der sich für die Rebellen im arabischen Frühling einsetzt. Dafür reiste er schon im Jahr 2011 nach Lybien um Freunden im Krieg gegen Gaddafi zu helfen. Trotz seiner Erfahrungen als Journalist im Irak oder Afghanistan wurde er nach wenigen Wochen gefangen genommen und verbrachte 165 Tage in Einzelhaft im Hochsicherheitsgefängis Abu Salim. Er konnte fliehen, als die Wachen 24.8.2011 den Dienst niederlegten. Die Ereignisse und der persönliche Erfolg in Lybien brachten VanDyke dazu auch in Syrien mit Hilfe eines Films über die Rebellen helfen zu wollen.
Er hat durch diverse syrische und amerikanische Sponsoren genug Geld um den Film zu realisieren. Dennoch stellte er das Projekt auf Kickstarter ein um insgesamt 19.500€ zu bekommen, für amerikanische Crowdfunding Verhältnisse nicht viel. Allerdings wurde die Kampagne nach kurzer Zeit ohne Stellungnahme von Kickstarter beendet. Nach Syrien wird er trotzdem im September reisen, auch wenn er Zweifel an einem positiven Ausgang der Revolution hat, sollte der Westen nicht eingreifen.
Hier ist das auf Kickstarter eingestellte Video für seine Kampagne:
Für uns hat er einige Fragen beantwortet:
1. You want to travel to Syria for making a movie about the Rebels. What is your incentive?
I support the fight for freedom in Syria and want the rebels to defeat the Assad regime. Freedom in Syria is my incentive.
2. You fought in Libya and were arrested for 165 days. Could you describe the time?
4. Did the experience in Lybia motivate to start the movie about Syria?
Yes, my experience in Libya and seeing the effects of our victory have motivated me to film, and perhaps later fight, in Syria.
5. You have enough money for the film so please tell me why you started the crowdfunding campaign.
I do not have enough money for this film. I could raise enough money from private sources, but have chosen to use crowdfunding as a way to get the public involved in the cause. For months people have been contacting me asking how they can support Syria and the Arab Spring, so I decided to crowdfund this film so that anyone who believes in the cause of freedom in Syria can be part of making it happen and support what they believe in.
6. Gave kickstarter a reason to you why they stopped it and what do you think about it?
Kickstarter refuses to tell the press why the campaign was suspended and they have not issued any public statement about why it was suspended.
7. You will start in September. How long will you stay and what is the main object for you?
I will film in Syria for approximately 4 weeks. The objective is to make a film that improves the international image of the the Syrian rebels leading to more donations being sent to them for weapons and ammunition, help convince people that international intervention in Syria is required to help the rebels, encourage more Syrians to join the rebels, and inspire people in other countries to protest or revolt for their freedom also.
8. Would you show negative aspects from the rebels?
If there are any negative aspects of the rebels I will speak to them and try to encourage them to act differently. I am in these wars to affect outcomes, not observe.
9. Will you only make the movie or can you imagine to fight?
This project is just for filming, I have no intention of fighting during the month I am in Syria making this film.
10. What is your biggest fear?
Being captured.
11. Good luck and thank you for answering my questions.
Die Züricher Universität möchte per Crowdfunding einen Roboter in nur 9 Monaten zum Leben erwecken. Er hört auf den Namen Roboy und soll zum 25. Jubiläum des Labors für künstliche Intelligenz im März 2013 präsentiert werden. Dafür werden 500.000 Schweizer Franken (ca. 41.600€) benötigt, von denen schon 92,250 CHF gezeichnet wurden (Stand: 28.8.2012). Projektleiter ist Rolf Pfeifer, der jedoch nicht nur Unterstützung seiner Universität in Anspruch nimmt, sondern auch auf die Hilfe ausländischer Forscher und Techniker setzt. Roboy wird bei der Geburt 1,30m groß sein und seine Eltern entsprechen dem, ebenfalls vom Herrn Pfeifer entwickelten, ECCE-Roboter:
Neuartig an dem Roboy ist die sehnengesteurte Antriebstechnik, welche eine menschenähnliche Bewegung ermöglicht. Außerdem verfügt er über Gesichtserkennung und kann hören und sprechen. Das über die Entwicklung gesammelte Wissen wird als OpenSource jedem frei zugänglich gemacht. Damit sollen junge Techniker angespornt und das Interesse der Bevölkerung geweckt werden.
Der erste Arm des Roboters ist schon fast fertig und ein Foto wurde auf der Internetseite des Projekts veröffentlicht:
Wer eine Gravur oder sogar ein Treffen mit Roboy und Rolf Pfeifer erstehen möchte kann dies auf: www.roboy.org.
3D-Drucker werden für die Wirtschaft immer wichtiger, da keine Formen mehr gegossen und gewechselt werden müssen. Mit Hilfe einer CAD Datei kann der Drucker 3 Dimensionale Teile aussägen, fräsen und lasern. Vorerst wurden nur Prototypen hergestellt oder Werkstücke, die nur in geringer Stückzahl gebraucht wurden. Der Kampfjet Hornet F-18 benutzt solche Laserinterteile. Nun ist es einer Gruppe namens Defense Distribution gelungen erstmals per 3D Drucker eine funktionierende Waffe auszudrucken. Cody Wilson, 24 jähriger Jurastudent aus Texas, hat nur einen Anspruch an diese Waffe „Sie muss nur einmal tödlich sein“. Traurig, dass diese Aussage von einem Jurastudent kommt.
Um jedem der eine 3D Drucker besitzt es zu ermöglichen sich eine Waffe herzustellen, stellten die Gruppe das Projekt bei Indiegogo ein und wollten binnen 90 Tagen eine Zielsumme von 20.000$ erreichen. Das meiste Geld sollte für einen neuen Drucker ausgegeben werden. Doch Indiegogo hatte was dagegen und schmiss das Projekt von ihrer Seite, danke dafür.
Nun kann nur noch über PayPal oder Bitcoins gespendet werden und es wurden sogar schon 100$ eingenommen.
Wilson dementierte den technischen Einwand, dass das Gehäuse dem Druck beim Abfeuern nicht standhalten würde, indem er volles Vertrauen in die Community setzt, die bei der Lösung dieses Problems helfen soll.
Der Gruppe geht es, eigener Aussage nach, nur darum die Freiheitsrechte der Menschen und die Informationsfreiheit im Internet zu vertreten „No free man shall ever be debarred the use of arms“ wird Thomas Jefferson im Youtube Video zitiert. Die Waffe soll Helfen sich Menschen gegen demokratiefeindliche Regimes zu helfen und es scheint bei manchen sogar zu wirken, denn auf der Homepage von Defense Distribution ist in de FAQ zu lesen:
„Great idea, guys! Here in Russia your invention would be useful because of restrictions in buying and wearing a handgun. All silly restrictions will become useless soon. I believe Russian pro-handgun society with you with all their hearts. I am definitly with you. Will send you some money soon.“
„LILABUNGALOW ist musikalische Zügellosigkeit! Wer auf Stiltreue und Stetigkeit Wert legt, wird bei dieser Band auf das Angenehmste enttäuscht“
Doch das mehr hinter Patrick Föllmer und seine Band steckt sieht man an der letzten Tour. Supportact für Herbert Grönemeier bei seiner Schiffsverkehr-Tour 2012 ist nicht das schlimmste was sich die Band vorstellen konnte.
Hier ein paar Eindrücke davon:
Und wenn es gerade schon so gut läuft kann man ja auch ein professionelles Video aufnehmen. Unter dem Werbemotto: „Kinder und Tiere gehen immer“, haben sich die Jungs für die Kids entschieden. Anfang September soll das Video zu „lick my shoes“ fertig sein, doch dafür benötigen sie eure Hilfe. Auf VisionBakery werben die drei Erfurter für ihre Crowdfunding Kampagne. Durch einen kleineren oder größeren Beitrag könnt ihr von CDs über Poster sogar eine exklusive Tanzstunde mit Frontman Föllmer erwerben und so an der Realisierung des Videos Teil haben.
Ob es sich lohnt? Davon könnt ihr euch selbst überzeugen. Hier die Liveaufnahme aus Montreaux.
Für uns hat es definitiv gereicht und daher haben wir die Band um mehr Infos gebeten. Und nur einen Tag später hat uns Patrick Föllmer, trotz der vielen Arbeit, geantwortet. Hier das Interview:
1. Wer seid ihr, wo kommt ihr her und was macht ihr?
Wir sind Patrick Föllmer (Erfurt), David Bönsch (Mark Neukirchen). René Kolditz (Erfurt)
Wir sind das lilabungalow und schreiben in Erfurt gemeinsam Songs, fahren in die Welt hinaus um dort zu spielen und wenden die ein oder andere Rostbratwurst.
2. Wie würdet ihr die Musik beschreiben, die ihr macht?
Musik dir wir machen ist spannend, überraschend und stilistisch frei. Das entsteht durch ungewöhnliche Arrangements, eigene Sounds, da wir bei den Aufnahmen nicht auf vorgefertigte Presets zurückgreifen sondern neue Sounds suchen und formen. Es gibt keine feste Instrumentierung. Alles was Sinn hat im Song wird eingesetzt. Das erzeugt eine enorme Klangvielfalt im Kontext eines Albums. Es fällt mir nur eine relativ spröde Kategorisierung dafür ein: Zeitgeistmusik – Musik die den Zeitgeist aufgreift mit all seinem Pop, seiner Tanzbarkeit und seiner Vergeistigung.
3. Was für musikalische Einflüsse habt ihr?
Beatles, Radiohead, Queens of the Stone Age, Roots, Deus (belgischer Indie), Massive Attack, Bach, Mozart, Chat Baker – Ein wilder Mix aus Pop, Songwriting, Elektronik, Rock, Indie und Hip Hop.
4. Ihr versucht gerade ein neues Musikvideo über eine Crowdfunding Kampagne zu finanzieren. Was wird in dem Video passieren? Wofür braucht ihr das Geld?
In dem Video werden Kinder auf ihre Weise ein Verhältnis zwischen zwei Menschen. darstellen. Dabei geht es wie auch im Erwachsenenleben um Herrschen und Beherrschtwerden. Die Kinder aus der 3. und 4 Klasse einer Erfurter Grundschule werden tanzen, schauspielern und singen. Unterstützung brauchen wir für die Verpflegung, für die Ausleihe des technischen Geräts und der Requisiten, sprich für alle Produktionsprozesse, die bei der Entstehung eines Videos vom Dreh bis zum Schnitt wichtig sind.
5. Wie seid ihr auf Crowdfunding aufmerksam geworden?
Unser Label-Netzwerk analogsoul aus Leipzig hat in den vergangenen Jahren schon drei musikalische Projekte erfolgreich über Crowdfunding finanziert. Darunter die Unkosten für eine Osteuropatour von KLINKE AUF CINCH oder die CD-Pressung für eine A FOREST-EP.
6. Habt ihr bereits Erfahrung mit CF gesammelt oder ist das eure erste Kampagne?
Für uns ist es das erste Mal und dementsprechend auch aufregend! Es ist aber sehr schön zu sehen, wie viele Menschen uns unterstützen, nicht nur mit Geld, sondern auch durch Posts in sozialen Netzwerken. Uns ist es als Band wichtig, mit den Leuten, die uns mögen, in Kontakt zu kommen. Und da ist Crowdfunding ein feines Ding.
7. Wo liegen eurer Meinung nach die Schwierigkeiten eine erfolgreiche CF Kampagne zu starten? Worauf kommt es an?
Wir haben gemerkt, dass man im Vorfeld ein bisschen kalkulieren muss: Wenn ich Summe X brauche und Gegenleistungen in einem bestimmten Wert anbiete, wie hoch muss dann die Zielsumme am Ende sein? Ansonsten ist es natürlich wichtig, viele Fans und Freunde anzutriggern, dass sie die frohe Kunde teilen.
8. Wieso VisonBakery und nicht das wesentlich bekanntere Startnext oder die auf Musik spezialisierte Sellaband?
Die Kollegen von analogsoul arbeiten seit Anfang 2011 mit der VisionBakery zusammen, weil die eine sehr persönliche Beratung und Unterstützung bieten. Bei Startnext fanden wir es etwas irritierend, dass die Dienstleistung dort nichts kostet. Klar ist das auf den ersten Blick cool, aber gerade wir als unabhängige Musiker versuchen ja auch immer ein Bewusstsein dafür zu schaffen, das gute Sachen auch mal etwas kosten dürfen. Und eine professionelle Crowdfunding-Plattform ist ja eine gute Sache, die auch entlohnt werden kann.
9. Wie lange läuft die Kampagne noch und wie kann man euch unterstützen? Was für Anreize liefert ihr?
Die Kampagne ist gerade etwa bei der Hälfte angekommen, sie läuft noch bis zum 04.09. Unterstützen kann man uns über die Projektseite bei der VisionBakery (http://www.visionbakery.com/vision/518). Einfach auf den blauen Button klicken und dann geht alles von alleine. Wir haben bei den Anreizen darauf geachtet, dass sie wirklich einen Mehrwert für unsere Fans haben. Neben der Möglichkeit die CD oder Vinyl exklusiv vorab zu bekommen, gibt es zum Beispiel auch ein limitiertes weißes Bandplakat, von dem nur 50 Stück gedruckt worden. Naja, und weil wir ja auch so ein bisschen neben der Spur sind manchmal, kann man zum Beispiel auch mit mir Tango tanzen gehen – Wenn man sich traut!
10. Angenommen – und danach sieht es ja gerade auch aus – die Kampagne wird ein Erfolg, könntet ihr euch vorstellen regelmäßig Kampagnen zu betreiben um euch z.B. auch mal ein Album oder eine Tour zu finanzieren?
Kampagnen für ein neues Album, oder eine Tour sind durchaus denkbar. Wir wollen jedoch erst mal diese erste Kampagne richtig durchleben und dann weiter sehen. Letztendlich ist es uns bei jeder Kampagne wichtig, die Menschen die uns unterstützen, auch nicht zu überfahren mit vielen wilden Projekten. Wenn wir etwas für besonders halten und das Gefühl haben, das andere uns dabei unterstützen wollen, dann ist so eine Kampagne sehr nahe liegend.
11. A propos Album oder Tour, was ist da geplant?
Das Album ist bereits fertig produziert und wird am 28.9. in Deutschland, Österreich und der Schweiz veröffentlicht. Dazu wird es eine Tour vom 15.10. bis 28.10. durch Deutschland und eine zweite Tour in Österreich, der Schweiz und Deutschland im Januar geben. Aber was gerade sehr spannend ist, ist die Vorproduktion für das nächste Album. Die hat gerade begonnen und wir freuen uns, das wir musikalisch schon wieder so schön am Durchdrehen sind.
12. Wir wünschen euch mit der Kampagne weiterhin viel Erfolg und freuen uns auf das Video!